Donnerstag, 21. Oktober 2010

Ja, wir leben noch



Nach einer langen Pause ist es uns endlich gelungen mal wieder in die Tasten zu hauen.


Als wir in Rio waren…ne also erst war noch Paraty…also Paraty…warte mal da fehlt noch das Festival…man es ist schon viel zu lange her. Also gut die Festival Zeit war die bisher arbeitsintensivste Zeit für uns. 13-14 Stunden Arbeit stand durchaus im Programm, doch mal ganz ehrlich wie wir schon erzählt haben das größte Arbeitsmotto ist tranquilo also waren auch mal 14 Stunden gut zu meistern. Das Festival ist ein Internationales Kinder und Jugend Theater Festival, welches jedes Jahr von der Paideia organisiert wird. Während dieser Zeit werden hier in der Paideia Theaterstücke von Gruppen aus aller Welt vorgeführt, Vorträge gehalten, Diskussionsrunden geführt und Workshops angeboten. Nach dem 50sten tränenvollen Training war ich (Timon) in der Lage einen neuen Geschwindigkeitsrekord im Zwiebelschneiden aufzustellen. Ich war in der Küche eingeteilt, die während des Festivals mit einem Koch und vielen freiwilligen Helfern die Gäste bekochte. Schon am ersten Tag hatte der Koch, sich jemanden ausgesucht dem er jegliche Schneidarbeiten aufhalste, dieser jemand war ich. Das heißt das ich den gesamten Vormittag damit beschäftigt war  alles was mir unters Messer kam  so schnell wie möglich zu zerkleinern. Nachdem die ersten Blasen wieder weg waren machte es sogar richtig Spaß, seitdem heißt es bei uns immer wenn wir zusammen kochen: Timon ich brauch mal ganz kurz die Zwiebeln geschnitten, die Tomaten in Würfeln und die Paprika in Streifen und zwar schnell weil die Nudeln sind gleich fertig. Während  Timon sich hingebungsvoll seinen Zwiebeln widmete, konnte ich (Dominik) das Essen genießen. Nebenbei war ich Techniker, Putzfrau äh Putzmann, Organisator, Hivi, Koordinator, Hausmeister, Übersetzer, Bimbo, Bühnenarbeiter, Leiterhalter, Beleuchter oder einfach nur der immer nette Ansprechpartner für jeden Kummer und Sorgen. Da jeder Aufgabenbereich meine volle Aufmerksamkeit verdiente war ich gezwungen zwischen jedem Rollenwechsel eine kleine kurze winzige und doch intensive Pause einzulegen, um nicht nachher das Mikro mit der Klobürste zu verwechseln. So hatten wir eine insgesamt sehr intensive aber auch schöne und lustige Zeit während des Festivals. Danach kam dann das schon lang ersehnte freie Wochenende, welches wir mit den schon lang gepackten Koffern nach sechs Stunden Busfahrt in Paraty verbrachten. Paraty ist eine kleine schöne Stadt die etwas an Süditalien erinnert. Auf den gepflasterten Straßen sind noch Pferdekutschen zu sehen, in den vielen kleinen bunten Läden gibt es alles zu kaufen. Von  50 verschiedenen Cachaca Sorten bis zu wunderschönen Hängematten. Rund um Paraty gibt es viele kleine wunderschöne Inseln und Buchten mit traumhaften Stränden. Ob mit dem Bus oder mit dem Kajak man wird auf keinen Fall von der Natur enttäuscht. Seit unserem ersten Besuch dort, ist Paraty für uns der Zufluchtsort geworden wenn Sao Paulo mal wieder zu hässlich und stinkend ist. Gleich eine Woche später konnten wir die Schönheit Rio de Janeiro kennenlernen. Durch einen Feiertag gab es wieder ein freies sehr langes Wochenende. Natürlich mussten wir wie jeder anständiger Tourist in Rio erst einmal die Strände Ipanema und Copacabana besichtigen. Dort holten wir uns wie jeder anständige Tourist erst einmal einen anständigen Sonnenbrand. Rio ist eine Stadt der Unterschiede. Läuft man an den langen Stränden entlang und hat das Gefühl am Ende des Strandes zu sein, merkt man an die nächste Bucht angelangt zu sein. Man läuft von Strand zu Strand. Blickt man auf das Meer liegen hinter einem Riesen Hotels. Doch wagt man einen Blick in Die Straßen mit den unheimlich Großen Hochhäuser kann man am Ende der Straße eine riesen Favela erblicken die sich an Berg hochzieht. Der Kontrast zwischen Arm und Reich kann man Tag und Nacht spüren.  Dort wo sich die Reichen Aufhalten, treiben sich auch in den Dunklen Gassen zu den spätesten Stunden noch Kinder rum um ihre Drogen zu verkaufen. Doch anderseits gibt es Orte in Rio die ganz abgeschottet wie eine andere Welt wirken. Kleine Inselgruppen die nur mit dem Bot zu erreichen sind, an denen Enge Gasse zwischen die Häuser führen und Nachts noch kleine Kinder auf der den Wegen spielen. Affen, verschiedenste Vögel arten und Alligatoren sind dort nicht selten. Da wir sehr spontan nach Rio gefahren sind lebten wir Tag so vor uns hin und nächtigten jeden Nacht an verschieden Orten. Dadurch lernten wir viele Plätze kennen und hatten eine sehr Intensive und Vielseite Zeit in Rio. In Sao Paulo wieder angekommen ging es mit den letzten Vorbereitungen für das neue Stück, „An der Arche um Acht“, weiter. Erst gestern konnten wir erfolgreich die Prämienfeier genießen. Ich (Timon) spiele während des Stückes in der Musik mit und ich (Dominik) bin weiterhin für die Lichttechnik zuständig. In den nächsten Wochen werden wir weiterhin viele Aufführen in der Paideia haben. Mehr Bilder werden in den nächsten Tagen folgen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen